Gemeinde Jämlitz-Klein Düben

 

Ortsteil Jämlitz
Jämlitz liegt an der B115, es grenzt im Südosten an die sächsische Parkstadt Bad Muskau. Die Ersterwähnung des einstigen Vasallengutes datiert auf das Jahr 1302. Jämlitz besteht aus dem Gemeindeteil Jämlitz, einschließlich den Ausbauten Lug, Alte Schänke und Hermannmühle, den Gemeindeteilen Zschorno und Jämlitz-Hütte. Die Gesamtfläche der Gemarkung beträgt 2.377 ha, wovon der Großteil bewaldet ist. Heute leben in Jämlitz ca. 335 Einwohner.

Jämlitz war ehemals Bestandteil einer schlesischen Exklave und gehörte seit 1658 als Lehen zur Standesherrschaft Muskau. Der bekannteste Besitzer war von 1811 bis 1845 der 1822 gefürstete Reichsgraf Hermann von Pückler. 1888 entstand ein erster Schulbau und 1905 wurde ein weiterer eingeweiht. Der Ort wurde durch die Kampfhandlungen am 16. April 1945 zu ca. 80% zerstört. Die Alte Schule wurde nach Schließung des Kindergartens als Wohnhaus, die Neue Schule zum Clubhaus umgebaut. Darin befinden sich heute Gemeindebüro, Heimatverein und ein Kulturraum mit Küche. Sehr sehenswert ist die Dorfkirche, 1952 war die Grundsteinlegung und trotz der erschwerten materiellen Bedingungen organisierte der damalige Pfarrer Kuhn den Bau so, dass schon im Folgejahr (1953) die Weihe erfolgen konnte.

 

Gemeindehaus JämlitzGemeindehaus

 

Zschorno wurde 1524 erstmals genannt und gehörte später zur 1746 vom sächsischen Premierminister Reichsgraf Heinrich von Brühl wiedervereinigten Herrschaft Forst-Pförten. Um 1800 erfolgte die Errichtung des Gutshauses, dieses steht unter Denkmalschutz. 1844 war für ein paar Jahre Friedrich Hermann Rötzschke der spätere Parkgestalter von Kromlau auf Gut Zschorno ansässig. Zschorno wurde 1950 in Jämlitz eingemeindet.

Jämlitz-Hütte entstand 1815 als Pückler die Errichtung einer Glashütte veranlasste. Hinzu kamen Wirtschaftsgebäude u. a. mit einer Hafenstube, Familienhäuser und die 1847 erbaute, jetzt unter Denkmalschutz stehende Schänke.
Die Wassermühle an der Straße nach Zschorno, früher an der alten Zollstraße über Alte Schänke nach Muskau gelegen, auch Weißmühle genannt, wurde seit Beginn 1622 mit dem Wasser des Föhrenfließes betrieben. Nach der Wende wurde sie stillgelegt und vom Eigentümer als Wohnhaus umgebaut. Die Hermannmühle, 1578 erbaut, liegt an der Nordseite des Föhrenfließes auf Tschernitzer Territorium. 1959 entstanden hier vier Wohnungen, die Bewohner legten am Mühlteich eine Grünanlage mit Azaleen und Rhododendrensträuchern an. Hier werden Straußenvögel und Hochlandrinder gezüchtet.

Die Felder und Wiesen um Jämlitz werden durch die Landwirtschaft genutzt. Die Geflügelzucht am Dorfrand hat sich wegen der weihnachtlichen Gänsebraten jährlich zu einem Pilgerort entwickelt.

Das kulturellere Leben, die Pflege alter und neuer Traditionen liegt in den Händen von Vereinen. Ein traditionsreicher Verein ist die 1927 gegründete Freiwillige Feuerwehr. Durch Jämlitz und Jämlitz-Hütte führt der Radwanderweg „Glastour“ durch das Gebiet des Muskauer Faltenbogens und an der Herrmannmühle vorbei durch Zschorno führt der „Mühlenbachwanderweg“. Als „Zschornoer Wald“ ist eine 628 ha umfassende Heidelandschaft als Naturschutzgebiet am nördlichen Rand von Zschorno bekannt.

Ortsteil Klein Düben
Klein Düben befindet sich unweit von Tschernitz in südöstlicher Richtung. Im Süden schließt sich die bereits zu Sachsen gehörende Gemeinde Kromlau, mit einem der schönste Rhododendronparks Deutschlands, an. Mit seinen 114 Einwohnern ist er der dünn besiedelste Ort des Amtes Döbern-Land (Fläche: 485 Hektar). Erstmals 1490 als Dybe erwähnt, vereint Klein Düben in sich die für die Niederlausitz typische ländliche Idylle. Mit einem Herrenhaus, einem kleinen Gutspark, dem einst fischreichen Gutsbach, der weiter östlich in das Föhrenfließ mündet, mit Gebäuden, die von der Bauweise her die alte wie auch neue Zeit repräsentieren, strahlt er ein anheimelndes Flair aus.

Das so genannte Klein Dübener Schloss, früher eine von einem kleinen Wall umgebene und nur über eine Zugbrücke zu erreichende Raubritterburg, wurde um 1903 durch den damaligen Besitzer Karl August Wecker als Herrenhaus aus- und umgebaut. Nach 1945 wurden Haus und der dazugehörige Park der Gemeinde übereignet. Im Jahre 1989 ließ die Gemeinde das Gutshaus vollständig renovieren. 

Sehenswert ist die kleine „Kapelle zur Liebe Gottes“ mit Glockenturm, die in Gemeinschaftsarbeit in der Zeit von 1951 bis 1955 gebaut wurde. Ein seit vielen Jahren im Sommer bewohntes Storchennest mit seinen Jungstörchen steht direkt am Radwanderweg Glastour. Dieser führt durch das Gebiet des Muskauer Faltenbogens.

 

Klein Düben