Gemeinde Tuplice

Die Gemeinde Tuplice liegt im mittleren Teil des Kreises Zary, im westlichen Teil der Lubuskie Wojewodschaft. Sie befindet sich in direkter Nachbarschaft des Grenzübergangs in Olszyna. Durch die Gemeinde verlaufen die Autobahn Wroclaw-Berlin und die Eisenbahnverkehrslinie Lodz Kaliska-Forst (Deutschland). Die Fläche der aus 13 Ortschaften bestehenden Gemeinde beträgt 66 qkm und sie hat 3.500 Einwohner. Auf ungefähr 60 % der Gemeindefläche wachsen Wälder. Sie sind an Pilzen, Beeren, Tieren und Wildvögeln reich. Zahlreiche Teiche und Seen locken mit ihrem Reichtum an Fischen an. Die Natureigenschaften der Gemeinde und ihre Lage sind ein großer touristischer Vorzug, der von den ruhe- und erholungsbedürftigen Menschen in Anspruch genommen wird.

 

Gemeindeamt TupliceGemeindeamt Tuplice

 

Die Gemeinde Tuplice hat die Zusammenarbeit mit dem Amt Hornow/Simmersdorf (rechtlicher Nachfolger: Amt Döbern-Land) in Deutschland aufgenommen. Die Zusammenarbeit beruht heutzutage auf dem Austausch der Schuljugend, der Zusammenarbeit der Feuerwehr, der älteren Personen und der Sportler. Beide Seiten realisieren Kultur- und Sportprojekte als Mitglieder der Euroregion. Sie geben fördernde Veröffentlichungen heraus und tauschen miteinander ihre Erfahrungen im Bereich der Selbstverwaltung. Die aufgeschlossene Gemeinde Tuplice hat auch die Zusammenarbeit mit der am Fuße der Westtatra gelegenen Gemeinde Koscielisko aufgenommen. Diese Gemeinde ist auf Tourismus ausgerichtet und hat hervorrangende Voraussetzungen dafür. Zum Ergebnis dieser sich entwickelnden Zusammenarbeit wurden der Erfahrungsaustausch, Förderung der Gemeinden und Veranstaltung der ersten Kultur- und Sportveranstaltungen.

 

Geschichte

Seit 1945 gehört die Gemeinde Tuplice zur Republik Polen. Die Geschichte des Ortes reicht jedoch viel weiter zurück. In einem Artikel von Kurt Lehman wird eine an dieser Ort vorhandene urhistorische Burg aus der Zeit vor 1500 Jahren v. Chr. erwähnt. Diese Information holte Lehman aus einer alten Chronik von Tuplice ein, die während der Renovierung der Pfarrkirchenturmkuppel 1789 gefunden wurde.

 

Tuplice erhielt die Stadtrechte 1678 vom sächsischen Kurfürsten Christian I. Die Stadt erhielt auch das Marktveranstaltungsrecht einmal pro Monat, ohne Steuern an die Kurfürstenschatzkammer zu zahlen. Damals wurde Tuplice von 900 Menschen bewohnt. Die Stadtentwicklung hemmte der Dreißigjährige Krieg, während dessen die Stadt von Schweden geplündert und verbrannt und ihre Einwohner gefoltert wurden. Die erneute Blütezeit erfolgte, als Tuplice zum Eigentum von Heinrich Brühl, dem Minister von August III. wurde. Brühl kaufte die Stadt vom reichen Lausitzer Geschlecht Wetzdojr für 10.000 Goldtaler und schloss an das Majorat, das aus drei Städten: Brody, Forst und Tuplice und 33 Dörfern bestand, an. Zu jener Zeit entwickelten sich in Tuplice Glas- und Keramikmanufakturen und die Stadt bildete einen wichtigen Punkt des sog. Postweges aus Sachsen nach Warschau. Der siebenjährige Krieg und dann ein gefährlicher Brand hemmten wieder die Stadtentwicklung. Seit 1815 gehörte Tuplice zum Preußischen Staat. Damals entstanden eine Glashütte, eine Ziegelfabrik, eine neue Eisenbahnverbindung zwischen Tuplice und Gubin, wodurch es zu einem wichtigen Bahnknoten in der Niederlausitz wurde. Seit dieser Zeit ist die Stadt in einem großen Ausmaß mit der Eisenbahn verbunden. 1945 verlor Tuplice die Stadtrechte, was jedoch keinen Einfluss auf die Attraktivität der Gemeinde hatte und ihre Vorzüge nicht vermindert.

 

Schule Tuplice

Schule Tuplice

 

Sehenswürdigkeiten