Gemeinde Tschernitz

Ortsteil Tschernitz
Tschernitz, sorbisch „Cersk“, wurde am 20. Oktober 1283 erstmals urkundlich erwähnt. Der Ort ist somit der nachweislich älteste im Amt. Grabfunde zeugen jedoch davon, dass in der Gegend schon in der Bronzezeit Menschen lebten. Slawen gründeten einst den Ort, der übersetzt Wendendorf heißen könnte. In der Zeit von 1798 bis 1816 war Friedrich Goldammer im Besitz von Tschernitz, in dieser Zeit baute er ein Herrenhaus. Tschernitz liegt an der ehemaligen, von Westen nach Osten führenden Salzstraße. 1829 wurde die Glashütte Tschernitz von Karl August Warmbrunn gegründet. Unter dem späteren Firmennamen „Warmbrunn, Quilitz & Co.“ erlangte sie Weltruf als eine der ältesten deutschen Glashütten mit der größten Erfahrung in der Herstellung von Medizinglas von auserlesener Qualität. 1884 wurden in Tschernitz die ersten Glaskolben für Glühlampen hergestellt. Genau 100 Jahre später endete die Hohlglasproduktion, das Werk für Farbbildschirme nahm seine Produktion auf und stellte bis 2007 Glasteile für Farbfernseher her. Danach wurde das Werk umfassend umgebaut und stellt seitdem Flachglas für PV-Module und Gewächshäuser her.

 

Tschernitz ist geprägt durch seine vielfältige Vereinskultur. Neben dem größten Verein, BSV Chemie Tschernitz e. V., gibt es eine Vielzahl an Vereinen, die das kulturelle Leben und die Gemeinschaft im Ortsteil fördern. Dazu zählt auch die Kulturgruppe Tschernitz e. V., ugs. Karnevalsclub TKC, die neben der Karnevalssaison zur Bereicherung des kulturellen Lebens zu Dorf-, Heimat- und Strandfesten beiträgt. Im dörflichen Zentrum gibt es eine Vielzahl an Sportstätten, in denen Fußball, Fitness, Kegelbillard, Kegeln, Tanzen und weitere Aktivitäten ausgeübt werden können.

 

Zu einem weiteren Treffpunkt zählt das ehemalige Tschernitzer Schulgebäude, ein roter Backsteinbau. Die Schule wurde am 4. Juli 1907 eingeweiht. Sie ist das markanteste Gebäude im Ort und zeugt noch heute von einer erfolgreichen Schulgeschichte.

Zur gut ausgestatteten Infrastruktur von Tschernitz zählen eine Vielzahl von regionalen Handwerksbetrieben sowie Einkaufsmöglichkeiten, Frisör, Hausarzt und eine Bankfiliale.


Tschernitz verfügt mit dem Badesee Lohnteich über ein Naherholungsgebiet. Neben den Sprung ins kühle Nass lädt die Strandgaststätte in den Sommermonaten zur Einkehr ein. Tschernitz befindet sich in einer landschaftlich reizvollen Gegend, die geprägt ist durch Wälder, Felder, Teiche und Seen.

 

rote schuleGemeindezentrum Rote Schule

 


Ortsteil Wolfshain
Wolfshain, im südöstlichsten Zipfel Brandenburgs unmittelbar an der Grenze zum Freistaat Sachsen gelegen und zirka zehn Kilometer von der polnischen Grenze entfernt hat derzeit 342 Einwohner. Die 562 Hektar umfassende Fläche ist zu mehr als die Hälfte bewaldet. Wolfshain ist eine wendische Ansiedlung die wahrscheinlich schon im 12. Jahrhundert angelegt wurde. 1497 wird der Ort erstmals urkundlich als Rittergut erwähnt. Das zweigeschossige Gutshaus stammt aus dem 17. Jahrhundert, es war der Wohnsitz der Familie von Poncet. Nordöstlich im Wald gelegen, befindet sich die nicht begehbare Erbbegräbnisstätte dieser Familie. Der Ortsname bedeutet so viel wie Behausung zum Schutz vor Wölfen. Die sorbische Ortsbezeichnung „Sisej“ bedeutet Strauch, der den Namen Hunde- oder Schießbeere führt. Diese Sträucher waren in früherer Zeit in Wolfshain sehr verbreitet.

1843 wurde in Wolfshain die erste Braunkohlegrube Namens „Julius“ gegründet. Die geförderte Kohle wurde von der ansässigen Ziegelei und den umliegenden Glasbetrieben genutzt. Heute erstreckt sich ein moderner Glasbetrieb für technisches Glas über die Ortsteile Tschernitz und Wolfshain.


Gegenüber der ortsansässigen Gaststätte befindet sich eine Turn- und Mehrzweckhalle, in der sich regelmäßig die Vereinsmitglieder des Sportvereins und der weiteren Sportgruppen treffen. Neben der Sporthalle hat der Jugend- und Dorfclub sein Domizil bezogen. Er wurde 1977 gegründet und ist für die dörfliche Gemeinschaft von großer Bedeutung. Die 1908 gegründete Feuerwehr war schon immer ein wichtiger Verein für Wolfshain. Regelmäßige Dienste und ständige Einsatzbereitschaft sind für die Feuerwehrmitglieder selbstverständlich. In freiwilligen Aufbaustunden entstand 1960 ein neues Gerätehaus. Im Jahr 2005 wurde am selbigen die Grundsanierung abgeschlossen.

Die Natur bietet in Wolfshain genug Anreize für eine aktive Erholung. Es gibt schöne Biotope und zahlreiche Seen, die viele Petrijünger zum Angeln einladen. Der nördliche Teil von Wolfshain ist überwiegend bewaldet, ein Paradies für Pilz- und Beerensucher.

 

FFw Wolfshain